Ergebnisse der Studie „GfK Einzelhandelszentralität 2013“
GfK hat die Anziehungskraft des stationären Einzelhandels in den verschiedenen Regionen Deutschlands untersucht. Die Studie „GfK Einzelhandelszentralität 2013“ zeigt, dass acht der zehn Top-Kreise in Bayern liegen. Diesen Handelsstandorten gelingt es, zusätzlich zur vor Ort vorhandenen Kaufkraft weiteres Kundenpotenzial von außerhalb anzuziehen.
Die GfK Einzelhandelszentralität weist die Attraktivität einer Stadt als Einzelhandelsstandort aus. Eine attraktive Stadt zeichnet sich dadurch aus, dass sie mehr Kaufkraft an sich binden kann, als ihre Einwohner zur Verfügung haben.
Am besten gelingt dies laut der Studie „GfK Einzelhandelszentralität 2013“ mehreren Mittelzentren mit zwischen 40- 60.000 Einwohnern in Bayern, die Zentralitätswerte zwischen 180 und 220 erreichen. Ein Zentralitätswert von 100 bedeutet, dass der Kaufkraftzufluss dem Kaufkraftabfluss entspricht, also vor Ort genauso viel Kaufkraft ausgegeben wird wie vorhanden ist. Werte unter 100 zeigen demnach einen Kaufkraftabfluss, Werte über 100 einen Kaufkraftzufluss von außerhalb.
GfK-Marktdatenexpertin Simone Baecker-Neuchl erläutert: „Einer der Gründe für eine starke Magnetwirkung des Einzelhandels liegt in der räumlichen Struktur begründet: Städte wie Straubing, Passau und Weiden fungieren als Mittelzentren für ein ländlich geprägtes Umfeld. Andererseits spielt aber auch die Güte des örtlichen Einzelhandels eine entscheidende Rolle bei der Frage, ob die Konsumenten für ihre Einkäufe in das nächstgelegene Mittelzentrum oder eine weiter entfernte Metropole oder ein Einkaufszentrum fahren. Hier hat der stationäre Handel seinen Erfolg selbst in der Hand, indem er attraktive Gesamtangebote bereitstellt, die Konsumenten anziehen.“
Naturgemäß liegen auf den vorderen Rängen überwiegend Stadtkreise, denn der Einzelhandel einer Stadt hat generell bedeutend mehr Sogkraft auf das Umland als umgekehrt. Einzige Ausnahme sind große Einzelhandelsobjekte auf der „grünen Wiese“, wie etwa dezentrale Shopping Center oder Factory Outlet Center, die ihre Magnetwirkung oft weit über die regionalen Grenzen hinweg entfalten – ein solcher Effekt ist etwa in Zweibrücken erkennbar.
Die augenfällig starke Zentralität von einigen Stadt- und Landkreisen kleiner bis mittlerer Einwohnergrößenklasse liegt auch im mathematischen Zusammenhang aus niedriger Einwohnerzahl im Stadtgebiet bei gleichzeitig intensivem Handelsaufkommen. Die einwohnerstärksten und auch die nach Umsatzsumme stärksten Standorte kommen im Zentralitätsranking oft erst im Mittelfeld, sind aber aufgrund des hohen Gesamtpotenzials für viele Händler unverzichtbar.
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