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Bruchsal, 29.11.2012

Deutsche Flächenumsätze im Aufwärtstrend

Nach Angaben von GfK GeoMarketing steigen die Umsätze im stationären Einzelhandel in Deutschland wie auch in den Vorjahren schneller als die Verkaufsfläche. Für 2012 ergibt sich eine auf knapp 3.500 Euro gestiegene Flächenproduktivität. Diese Steigerung der Flächenleistung verdankt sich aber hauptsächlich der durch die Schleckerpleite erheblich geschrumpften Gesamtverkaufsfläche.

GfK GeoMarketing hat berechnet, dass die wachsenden Einzelhandelsumsätze von rund einem Prozent im laufenden Jahr 2012 zu einer Erholung der Flächenproduktivität (Umsatz je m2 Verkaufsfläche) führen. Für 2012 weisen die Standortexperten von GfK einen Umsatz von knapp 3.500 Euro pro m2 Verkaufsfläche aus.

Damit hat sich die Flächenproduktivität im deutschen Einzelhandel seit ihrem Tiefpunkt im Jahre 2009 (rd. 3.350 Euro/m2) deutlich erholt. Somit wird im Jahr 2012 das Niveau von 2007 wieder (fast) erreicht.

In 2012 ist die Verkaufsfläche in Deutschland erstmals rückläufig gewesen. Während in den Jahren zuvor durch Neuentwicklungen und -eröffnungen im Einzelhandel ein Verkaufsflächenzuwachs von jährlich zwischen 500.000 und 1 Mio. m2 zu verzeichnen war, ging die Fläche in diesem Jahr um rund 200.000 m2 zurück. Das Schrumpfen der Fläche trägt demnach entscheidend zum Wachstum des Flächenumsatzes bei.

Eine nicht unwesentliche Rolle spielte bei dieser Entwicklung die Insolvenz der Drogeriekette Schlecker in 2012. Durch die Schließung Tausender Schlecker-Filialen im Juni 2012 reduzierte sich die genutzte Gesamt-Verkaufsfläche in Deutschland erheblich.

Manuel Jahn, Einzelhandelsexperte bei GfK, erläutert: "Allein die Schlecker-Pleite hat auf einen Schlag rd. 1,8 Mio. Quadratmeter freigesetzt, mehr als jede andere Insolvenz oder Übernahme zuvor. Im Gegensatz zu den hunderttausenden von Quadratmetern, die in ehemaligen Kauf- und Warenhäusern nach diversen Insolvenzen in den letzten Jahren überwiegend wieder aktiviert werden konnten, dürften die Schleckers nur zu einem Bruchteil Nachmieter im Einzelhandel finden. Die Standorte und Ladenschnitte der meisten Filialen entsprechen nicht den heutigen Anforderungen im Einzelhandel."

Die Schlecker-Insolvenz betrifft rd. 8.000 Standorte. Nur von einigen 100 Standorten ist die Zukunft gesichert, unter anderem nach Übernahme durch Rossmann und Mac Geiz.

Manuel Jahn: „Die Auswirkung der Schleckerpleite auf die Flächenproduktivität zeigt, welches Gewicht einzelne große Marktplayer auf die Gesamtmarktwerte haben. Und wie schnell sich die Lage ändern kann, auch für vermeintlich unsinkbare Handelsriesen. Eine solide Standortplanung hätte die Schleckerpleite verhindern und eine rechtzeitige Filialnetzsanierung viel retten können. Einzelhändler müssen kostspielige Fehlentscheidungen bei der Expansion unbedingt vermeiden, denn wie die jüngere Geschichte des deutschen Einzelhandels eindrucksvoll zeigt, können sie auch für richtig große Player im Handel fatal werden. Der Konkurrenzdruck durch Onlinehandel und globale Player wird aus unserer Sicht in 2013 weiter zunehmen – und das vor dem Hintergrund einer weiterhin wirtschaftlich herausfordernden Situation.“

Zur Berechnung
Die genannten Umsätze beziehen sich auf den stationären (POS) Einzelhandel (ohne Online). Es handelt sich um Prognosewerte für 2012 und Bruttowerte. „Verkaufsfläche“ bezeichnet die reinen Verkaufsflächen, ohne Lagerflächen, im deutschen Einzelhandel. GfK GeoMarketing erfasst statistisch und durch Ortsbegehungen Verkaufsflächen in Deutschland und Europa. Diese und weitere Kennziffern fließen wiederum in die Vor-Ort-Standort- und Immobiliengutachten der Marktforscher ein, die im Auftrag von Einzelhändlern, Investoren und Projektentwicklern erstellt werden.

Zu Manuel Jahn
Manuel Jahn ist Leiter des Bereichs Real Estate Consulting bei GfK GeoMarketing. Er ist seit 2004 bei GfK GeoMarketing tätig und hat durch Standort- und Objektgutachten in ganz Europa eine umfassende Kenntnis der Situation der Immobilienbranche. Zuvor war er im Verbund der Westdeutschen ImmobilienBank mit der Projektentwicklung von Shoppingcentern beschäftigt. Manuel Jahn repräsentiert im Rat der Immobilienweisen das Segment Einzelhandel.

Autorenfoto
Ein Foto von Manuel Jahn in Druckauflösung finden Sie unter www.gfk-geomarketing.de/manuel_jahn (ZIP, ca. 1,6 MB).

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Über GfK GeoMarketing
GfK GeoMarketing hat seinen Hauptsitz in Bruchsal. Das Unternehmen ist Teil von GfK, einem der größten Marktforschungsunternehmen weltweit. Seine mehr als 11.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erforschen, wie Menschen leben, denken und konsumieren. Dabei setzt GfK auf permanente Innovation und intelligente Lösungen. So liefert GfK in über 100 Ländern das Wissen, das Unternehmen benötigen, um die für sie wichtigsten Menschen zu verstehen: ihre Kunden. Im Jahr 2011 betrug der Umsatz von GfK 1,37 Milliarden Euro.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gfk-geomarketing.de.

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