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Bruchsal, 14.12.2010

GfK Kaufkraft 2011: Anstieg nach glimpflich verlaufener Krise

Laut der Prognose der neuen GfK Kaufkraft-Studie für Deutschland steigt die Kaufkraft in 2011 deutlich an – um 499 Euro pro Kopf gegenüber 2010. Diese positive Entwicklung ist zum einen dem glimpflichen Verlauf der Finanzkrise aber auch den höheren Lohnerwartungen zu verdanken. Der Fokus der GfK GeoMarketing-Studie liegt in der Herausarbeitung der regionalen Unterschiede. Ein Ergebnis der Studie ist, dass der Stadtstaat Hamburg sich sehr positiv entwickelt, ebenso wie andere einwohnerstarke Stadtkreise.

Die Gesamtsumme der GfK Kaufkraft Deutschland liegt für das Jahr 2011 bei 1.610,2 Mrd. Euro. Die Kaufkraft misst das verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Leistungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Renten. Der durchschnittliche Bundesbürger hat demnach im Jahr 2011 eine Kaufkraft von 19.684 Euro zu erwarten, die unter anderem für den Konsum, die Miete oder Lebenshaltungskosten ausgegeben werden können.

Simone Baecker-Neuchl, Leiterin der Abteilung Market Data & Research bei GfK GeoMarketing und Projektleiterin der Kaufkraft-Studie, kommentiert: „Die deutsche Wirtschaft befindet sich im Aufschwung. Nach Einschätzung der GfK wird sich die konjunkturelle Erholung auch für den Prognosezeitraum 2011 fortsetzen. Die Kaufkraftsumme wird sich entsprechend um 2,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2010 erhöhen. Dies ist unter anderem auf die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt und den prognostizierten Zuwachs der Nettolöhne und Rentenzahlungen zurückzuführen.“

Einschränkend ist festzuhalten, dass die Kaufkraftberechnung von nominalen, d.h. nicht inflationsbereinigten Werten ausgeht. Derzeit rechnet die Bundesbank für das Jahr 2011 mit einer Inflation von 1,7 Prozent. Damit hängt es schon von wenigen Nachkommastellen ab, wie viel bei den Menschen wirklich mehr übrig bleibt. Zudem sind im kommenden Jahr auch an vielen Stellen höhere Beiträge zu erwarten – etwa bei der Krankenversicherung.

Simone Baecker-Neuchl fasst zusammen: „Es ist zu erwarten, dass die berechnete Kaufkraftsteigerung für das Jahr 2011 auch real spürbar sein wird, auch wenn nicht alle gleichermaßen davon profitieren. Trotzdem ist das aktuelle positive Szenario noch von vielen Unwägbarkeiten beeinflussbar, wie z.B. Schwankungen in der Inflationsrate.“

GfK Kaufkraft 2011 - Bundesländer - GfK GeoMarketingBundesländervergleich:
Hamburg zieht vor

Aufgrund der positiven Entwicklung des Stadtstaats Hamburg kann dieser im Bundeslandvergleich zwei Plätze gutmachen, erobert sich den zweiten Platz hinter Bayern und verdrängt Hessen und Baden-Württemberg jeweils um einen Platz nach hinten.

Trotz der positiven Entwicklung des Stadtstaats Berlin (Wachstum von vier Prozent) verweilt dieser wie im vergangenen Jahr auf dem 11. Platz im Bundeslandvergleich. Zusammen mit Brandenburg liegt Berlin etwa zehn Prozent unter dem Bundesdurchschnitt und damit deutlich vor den Bundesländern Thüringen, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Diese liegen bei einem ähnlichen Kaufkraftniveau alle rund 16 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Starke regionale Unterschiede treten erst hervor, wenn die Vergleichsebene feinräumiger wird.

GfK Kaufkraft Deutschland 2011 - die Top 10 Kreise - GfK GeoMarketingIn den Top 10-Kreisen nichts Neues: Hochtaunus und Starnberg unschlagbar
Auf der Ebene der Stadt- und Landkreise gibt es im Ranking der zehn kaufkraftstärksten Kreise keine Änderungen. Der Hochtaunuskreis konnte mit einer Kaufkraft von 28.585 Euro pro Einwohner seine herausragende Position geringfügig ausbauen. Gefolgt wird er vom Landkreis Starnberg mit 28.048 Euro je Einwohner, dem Landkreis München mit 27.031 Euro und dem Main-Taunus-Kreis mit 27.022 Euro Kaufkraft pro Einwohner. Beachtlich ist dabei, dass zwischen dem kaufkraftstärksten Kreis und dem 10. Platz immerhin schon 4.400 Euro je Einwohner Differenz liegen.

Die Einwohner des ärmsten Kreises in Deutschland, dem Landkreis Uecker-Randow in Mecklenburg-Vorpommern, haben nur knapp mehr als die Hälfte dessen für den Konsum zur Verfügung, was die Einwohner des reichsten Kreises haben.

Im Ranking der 412 Kreise Deutschlands konnte der reichste ostdeutsche Landkreis Potsdam-Mittelmark (Brandenburg) die meisten Plätze nach oben klettern und belegt nun mit einem verfügbaren Nettoeinkommen von 19.584 Euro je Einwohner Platz 162 (letztes Jahr Platz 190).

GfK Kaufkraft 2011 - Entwicklung der einwohnerreichsten Stadtkreise - GfK GeoMarketingKaufkraftwachstum bei den einwohnerstarken Stadtkreisen
Positive Veränderungen des Indexwertes im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen insbesondere große deutsche Stadtkreise. Unter den zehn größten Stadtkreisen verzeichnen neun eine klar positive Entwicklung der Pro-Kopf-Kaufkraft. Nur Bremen kann sich diesem positiven Trend nicht anschließen.

Simone Baecker-Neuchl kommentiert: „Schon seit längerem ist ein Trend zu Re-Urbanisierung in der Diskussion. Die Vorzüge der Großstadt durch gute Infrastruktur, bessere Mobilität, aber auch durch ein vielfältiges Arbeitsplatzangebot ziehen möglicherweise nicht mehr nur ganz Junge wieder in die Städte. Voraussetzung dafür ist allerdings bezahlbarer und attraktiver Wohnraum und eine entsprechende Vielfalt in der Stadt.“

Zur Studie
Die GfK Kaufkraft ist definiert als die Summe aller Nettoeinkünfte der Bevölkerung, bezogen auf den Wohnort. Neben dem Nettoeinkommen aus selbstständiger und nichtselbstständiger Arbeit werden ebenso Kapitaleinkünfte und staatliche Transferzahlungen wie Arbeitslosengeld, Kindergeld und Renten zur Kaufkraft hinzugerechnet. Von diesem verfügbaren Einkommen sind allerdings noch nicht die Ausgaben für Lebenshaltungskosten, Versicherungen, Miete und Nebenkosten wie Gas oder Strom, Bekleidung oder das Sparen abgezogen. Folglich bedeutet ein nominaler Anstieg der Kaufkraft nicht zwangsläufig, dass jedem Einzelnen real mehr Geld zur Verfügung steht, wenn die aufgeführten Ausgaben deutlicher ansteigen. Darüber hinaus ist auch zu berücksichtigen, dass die Kaufkraft einer Region ein Durchschnittswert der dort lebenden Bevölkerung ist und nichts über die Kaufkraft einzelner Individuen, die Kaufkraft je Haushalt oder über die dahinter liegende Einkommensverteilung und damit die Schere zwischen „arm“ und „reich“ aussagt.

Basis der Berechnung sind, neben der Lohn- und Einkommenssteuerstatistik, einschlägige Statistiken zur Berechnung der staatlichen Leistungen sowie Prognosewerte der Wirtschaftsinstitute. Die Kaufkraft wird seit 1937 von der GfK berechnet.

GfK GeoMarketing stellt die Prognose für das neue Jahr jeweils zum 1. Januar fertig – die GfK Kaufkraftdaten sind ab dann verfügbar für alle deutschen Stadt- und Landkreise, für alle Gemeinden und Postleitzahlgebiete sowie für 2,5 Millionen Straßenabschnitte.

Verwendungszweck der Daten
Die regionalen GfK Kaufkraftdaten sind eine wichtige Grundlage der Vertriebs- und Marketingplanung in Unternehmen vieler Branchen. Entscheidend ist dabei eine realistische Abbildung der regionalen Verteilung der Kaufkraft. Der Fokus der Studie liegt entsprechend nicht in der Vergleichbarkeit der Daten über Jahre hinweg – da es sich um Prognosen handelt, wird ausdrücklich davon abgeraten, die Daten der Vorjahre 1:1 miteinander zu vergleichen.

– Hinweis für die Redaktionen: Steigerungsraten werden von GfK GeoMarketing nur in dieser Pressemitteilung veröffentlicht –
Für das Jahr 2010 war zum Ende des Jahres 2009 eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 18.904 Euro prognostiziert worden. Angesichts des unerwartet positiven Verlaufs des Jahres 2010 für die Verbraucher waren es nach Revision der Werte zu Ende 2010 aber tatsächlich 19.185 Euro, die im rechnerischen Bundesdurchschnitt verfügbar waren. Für das Jahr 2011 wird von diesem revidierten Wert ausgehend bundesweit mit einer nominalen, d.h. nicht inflationsbereinigten, Steigerung von 2,6 Prozent gerechnet. Die Entwicklung der Kaufkraft der einzelnen Regionen ist aber von vielfältigen Faktoren abhängig – etwa der Entwicklung des regionalen Arbeitsmarktes und der Bevölkerungsstruktur. Dies belegen die regionalisierten Kaufkraft-Daten von GfK GeoMarketing. Alle in der Pressemitteilung genannten Vergleichszahlen zum Jahr 2010 beziehen sich auf revidierte Werte.

Grafiken in Druckauflösung
finden Sie unter www.gfk-geomarketing.de/kaufkraft_2011
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Weitere Informationen zur Studie
finden Sie unter www.gfk-geomarketing.de/kaufkraft.

Download der Pressemitteilung als PDF (ca. 400 KB)

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